Crema Nerone

Ein kaiserliches Dessert

  • 150 ml Rotwein (Nero d’Avola)
  • 100 Gr. dunkle Schokolade (70%)
  • 2 Eier
  • Puderzucker
  • 250 Gr. Sahne
  • frische Beerenfrüchte o.ä. nach Belieben

Den Rotwein einkochen lassen – so auf knapp 2/3 Menge – und darin die dunkle Schokolade aufgelösen. Ein ganzes Ei sowie ein Eigelb mit drei gehäuften Eßlöffeln Puderzucker schaumig aufschlagen – wer es süsser mag, kann auch mehr Zucker nehmen. Wichtig aber ist, die Masse erst in die Rotwein-Schokoladenmischung zu rühren, wenn diese abgekühlt hat.

Die Sahne steif schlagen und anschliessend unter die vollständig abgekühlte Schokomasse heben, und das heisst möglichst vorsichtig. Das Ziel ist, eine zartschmelzende, lockere Crema zu erreichen, die ohne gelatine Helferlein auskommt und den puren Genuss von Schokolade und Rotwein offenbart.

Die Crema ist schön locker fluffig – auch nach einer Nacht im Kühlschrank. Wenn man denn eine reine ‚Mousse‘ haben ,möchte, kann man natürlich zusätzlich Eischnee und dafür weniger Sahne nehmen, dann wird’s aber nicht mehr ganz so ‚cremig‘. Die Zutaten kann man übrigens auch in die Eismaschine füllen.

Angeregt wurde ich wieder einmal in Rom. Die Gelateria del Teatro rühmt sich als eine der besten Eisdielen der Stadt, und das nicht zu unrecht. Nur in den Sommermonaten offerieren sie ein Eis, das nicht nur den Schokoladenfan überzeugt; die Verbindung von Kakaobohnen und Weintrauben beweist wieder einmal mehr, dass die Italiener als unangefochtene Meister der gefrorenen Gaumenfreuden einfach nicht zu toppen sind.

Sicilian Ice Tea

Vorsicht – hoher Suchtfaktor

  • 1 Teil „Safari“
  • 2 Teile Earl Grey Tea
  • 3 Teile Rotwein
  • 4 Eßl. Himbeersaft
  • ein paar Himbeeren
  • evtl. eine halbe Passionsfrucht
  • crushed Ice

Die Zutaten etwas ‚anrühren‘ und ein paar Minuten stehen lassen, damit sich das Aroma der Himbeeren ausbreiten kann. Eine halbe frische Passionsfrucht gibt noch mal den Kick. Dann mit crushed Ice auffüllen.

Die Idee stammt aus dem Obicà auf dem Campo dei Fiori in Rom – ein Insidertreff, wo sich Einheimische und Touristen gleichermassen gerne auf ein Glas Wein, einen der vielen leckeren Cocktails oder die Spezialität des Hauses „Mozzarella di Bufala“ niederlassen und das ‚dolce vita‘ geniessen. Standesgemäss nimmt man einen sizilianischen Syrah, aber eben so gut eignet sich natürlich auch jeder andere trockene, gute Rotwein.  Anstelle des Safari kann man auch Passoa oder einen fruchtigen Pfirsichlikör verwenden.

gai pad med mamuang

Ein mildes und aromatisches Gericht aus Thailand

  • 300 Gramm Hühnerbrust
  • 1/2 rote Paprika
  • 1/2 grüne Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 1/2 Bund Frühlingszwiebeln
  • 1/2 Limone
  • 3 Knoblauchzehen
  • 3 kleine getrocknete Chilischoten
  • 1/2 Tasse getrocknete asiatische Pilze
  • 3/4 Tasse Cashew-Kerne
  • 1 Eßl. geröstete Chilipaste
  • 2 Eßl. dunkle Sojasauce
  • 1 Eßl. Austernsauce
  • 1 Eßl. Fischsauce
  • 1 Eßl. Palmzucker (ersatzweise brauner Zucker)
  • Tempuramehl
  • Erdnußöl

Die Pilze im Wasser gut einweichen und anschliessend ausdrücken. Es eignen sich übrigens alle Arten asiatischer Trockenpilze wie beispielsweise Shiitake, Reisstrohpilze und Black Fungus, notfalls kann man jedoch auch auf getrocknete Steinpilze oder Champignons zurückgreifen.

Die Cashew-Kerne in der Pfanne ohne Fett anrösten und abkühlen lassen, die Hälfte davon im Mörser fein zerstossen und den Rest beiseite stellen. Den Knoblauch in dünne Scheiben und Paprika, Zwiebel und Frühlingszwiebeln in Stücke schneiden. Die Hühnerbrust ebenfalls in Streifen schneiden und mit dem Tempuramehl bestäuben.

Die Hähnchenstücke in der heißen Pfanne oder im Wok mit ein wenig Öl knusprig anbraten und beiseite stellen. Sodann den Knoblauch hellbraun anrösten und ebenfalls aus der Pfanne nehmen, damit er nicht dunkel und damit bitter wird. Erneut ein wenig Öl in der Pfanne oder im Wok heißwerden lassen und Paprika, Zwiebel, Pilze und die zerkleinerten Chilischoten ca. 4 Minuten unter Rühren anbraten.

Anschliessend die zermahlenen Cashew-Kerne kurz mitrösten und die Sojasauce, Austernsauce, Fischsauce, Palmzucker, die restlichen Cashewkerne und das Fleisch hinzufügen und kurz heißwerden lassen. Zum Schluß die Frühlingszwiebeln und den Saft einer halben Limone zugeben und das ganze mit Jasmin- oder Duftreis servieren.

Best of Currywurst

Die ultimativ beste Currywurst aller Zeiten

  • 2 rote Paprikaschoten
  • 2 mittelgrosse Zwiebeln
  • 1/2 Päckchen MAGGI „Delikatess Bratensosse“
  • 1 Päckchen MAGGI „Delikatess Tomatensosse“
  • 1 1/2 gehäufte Teel. Rinds-Boullion
  • 1 kleine Flasche (0,4 l) HELA „Curry Gewürz Ketchup“
  • 0,1 l Tomatenketchup
  • 4 kleine getrocknete Chilischoten
  • 3 gehäufte Eßl. Currypulver
  • 1 gehäufter Teel. Zimtpulver
  • 1 gestrichener Teel. Nelkenpulver
  • 1 gehäufter Eßl. brauner Zucker
  • 1 gehäufter Teel. weisser Pfeffer
  • Salz nach Belieben
  • und natürlich gute dicke Rostbratwürste vom Metzger…

Paprika und Zwiebeln fein hacken und in einem Liter Wasser in einem grossen Topf zusammen mit den getrockneten Chilischoten ca. 1/2 Stunde weichkochen. Dabei den Topfdeckel nicht abnehmen, damit nicht zu viel Flüssigkeit verdampfen kann. Wer es gerne scharf mag, gibt einfach ein paar Chilischoten mehr hinzu. Sodann das ganze im Mixer oder mit dem Zauberstab gut pürieren, die Bratensosse, die Tomatensosse und die Rindsboullion einrühren und 10 Minuten köcheln lassen. Anschliessend den Curry-Ketchup, den Tomatenketchup und die Gewürze zufügen und nochmals gut durchmixen. Das ganze dann nochmals bis zur gewünschten Dicke einkochen lassen und abschliessend abschmecken.

Die Bratwurste nach Belieben in Pfanne, Ofen oder auf dem Grill braten und mit reichlich heisser Sosse servieren. Dazu reicht ein einfaches Weizenbrötchen vollkommen aus.

Anstelle der Rostbratwürste kann man natürlich auch Bockwürste frisch vom Metzger verwenden, die man am besten im Ofen grillt. Es sollten allerdings unbedingt die Zutaten der hier angegebenen Hersteller verwandt werden, nur so ist der ultimative Geschmack garantiert. Die Sosse lässt sich auch gut auf Vorrat herstellen und einfrieren.

Bobotie speciaal

Ein exotischer Auflauf aus dem Süden Afrikas

  • 600 Gr. Hackfleisch halb/halb
  • 2 altbackene Weizenbrötchen
  • 2 Zwiebeln
  • 200 Gr. Prinzeßbohnen
  • 250 Gr. Kokosmilch
  • 100 Gr. Creme fraiche
  • 3 Bananen
  • 4 Eier
  • 50 Gr. gehackte Mandeln
  • 3 Eßl. Mango-Chutney
  • 4 Eßl. weisser Essig
  • 3 Eßl. Curry-Pulver
  • 1 Eßl. brauner Zucker
  • abgeriebene Schale einer Zitrone
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • einige Lorbeer- oder Zitronenblätter
  • Sonnenblumenöl

Die Brötchen kleinschneiden, mit der Kokosmilch übergiessen und eine halbe Stunde quellen lassen.

Die kleingehackte Zwiebel im Öl anbräunen. Das Hackfleisch hinzugeben und bei kleiner Hitze krümelig, aber nicht zu braun braten. Sodann Curry hinzugeben und wenige Minuten mitbraten. Anschliessend mit Mango-Chutney, Essig, Zucker, Zitrone und Creme fraiche gut verrühren und aus der Pfanne nehmen, damit die Masse etwas abkühlen kann.

Die Brötchen gut ausdrücken und dabei die Kokosmilch auffangen. Die Hackfleischmasse mit den ausgedrückten Brötchen und 2 Eiern sehr gut durchmengen und sodann die klein geschnittenen Bohnen und die Mandeln unterziehen. Sollten Prinzeßbohnen nicht erhältlich sein, kann man auch andere dünne Stangenbohnen verwenden.

Die fertige Masse in eine geölte Auflaufform streichen, mit den Lorbeer- oder Zitronenblättern spicken und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad 30 Minuten backen; anschliessend die Blätter entfernen.

Die Bananen halbieren und auf dem Auflauf verteilen. Die restlichen 2 Eier mit der aufgefangenen Kokosmilch aufschlagen und über die Bananen giessen. Anschliessend nochmals ca. 20 Minuten bei 180 Grad fertigbacken, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist. Notfalls den Grill für die letzten Minuten zuschalten.

Serviert wird das Bobotie standesgemäß mit Rosinen-Reis, Mango-Chutney und frisch geriebener Kokosnuss.

Running with the dog

Gibt es noch Wildhunde auf dieser Erde?

Ja, aber der Bestand ist bedroht – nur noch 500 Tiere werden in Namibia gezählt. Der freundliche Killer, gerühmt wegen seines Jagderfolgs, ist selten geworden. In Relation zu seinem Gewicht besitzt er die grösste Beisskraft im Reich der wilden Tiere. Kein anderes afrikanisches Raubtier jagt effizienter als der Wildhund und während beispielsweise Löwinnen nur jeden zehnten Versuch mit einem Kill beenden, führt bei ihnen jeder zweite Jagdanlauf zum Ziel. Wer also könnte mir besser und effizienter die Schönheiten Namibias nahebringen als ein Wildhund. Einer, der auf ‚du und du‘ mit all den Gegebenheiten lebt, das ein Land, welches im Prinzip nur aus Wüsten besteht, bieten kann. Namibia – ein Land, das seit fast zwei Jahren keinen nennenswerten Regen mehr erlebte. Eine Wüste, deren Bewohner dem Übel trotzig entgegen strotzen und auf die kommende Regenzeit hoffen. Ein Land voller Kontraste und Widersprüche, mit seiner einzigartigen Mischung aus afrikanischen und europäischen Einflüssen. Namibia, das „Land of the Brave“.

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Fast 18 Jahre liegt meine letzte Reise ins südliche Afrika zurück, aber die Erinnerungen, als ich mit ‚drifters‘ durch das Okavangodelta getourt bin, haben mich wach gehalten. Nun ja, damals waren die Camps noch ‚back to basic‘ – nur ein Holzschild „Botswana Camp Site“ an einem Mopanebaum erlaubte uns, die Zelte aufzuschlagen und dann wurde erst mal ein Loch gegraben, in das man kacken konnte. Namibia ist anders. In Namibia musst du kein Loch graben. In Namibia haben die Camps Toiletten, Stromanschluss und in den allermeisten Fällen sogar einen pool. Das Land mit der höchsten Lebensqualität in ganz Afrika, und trotzdem gilt auch hier die wichtigste Regel zu beachten, die mir in den Jahren prägend in Erinnerung geblieben ist: „Listen to your Guide“.

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Auch wenn die Umgebung manchmal vorgaukelt, man befinde sich inmitten der kuscheligen Sicherheit daheim, gelten für den afrikanischen Kontinent ganz andere Regeln. Das heisst zwar nicht, dass man dort nun ständig lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt wäre, aber es schadet nicht, die wenigen – ganz besonderen Vorsichtsmassnahmen zu beachten. Anders als in Europa besteht die Fauna auch aus giftigen und für Leib und Leben gefährlichen Tieren, wenn auch ein Zusammentreffen mit den meisten ziemlich unwahrscheinlich ist. Denn es liegt in der Natur der Tiere, dem Menschen auszuweichen, wann immer es möglich ist. Weder Schlangen noch Skorpione oder sonstwelches Viehzeug greift grundlos an. Dies sollte man beherzigen, dann sind Sandalen an den Füssen auch für den Touristen, der vorausschauend auf seine Tritte achtet, kein Problem. Und von der Grösse sollte man sich nicht täuschen lassen: Fast jedes noch so unscheinbare Geschöpf der afrikanischen Tierwelt ist im Zweifel flinker als du – daher ist es ratsam, schneller rennen zu können als der langsamste deiner Mitreisenden.

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Campen ist im ganzen Land problemlos möglich, und das auch ohne Zäune oder Stacheldraht. Warum? Auch für die gefährlichste Raubkatze ist das Zelt einfach nur ein uninteressanter Steinhaufen, und ohne besonderen Grund wird kein Tier diese Zone betreten. Besondere Gründe wären beispielsweise die Lagerung von Nahrungsmitteln; dass man keine fleischigen Überreste des Abendessens hortet, versteht sich von selbst, aber ebenso sollten Früchte, insbesondere Zitrusartige vor dem Zelt bleiben, denn ein Elefant neben dem Bett verdirbt einem garantiert die Nachtruhe. Darüber hinaus ist die Verpflegung so gut und reichlich, dass man erst gar nicht in die Versuchung kommt, Essen im Zelt zu deponieren.

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Namibia ist hinter der Mongolei das bevölkerungsärmste Land der Erde; die Chance, einem kapitalem Verbrechen zum Opfer zu fallen ist vergleichsweise sehr gering. Trotzdem gelten auch hier die Vorsichtsmassnahmen, die für alle Länder gelten, in denen Armut und Reichtum eng beieinander leben: Lächele, aber sei auf der Hut. Namibia war und ist das Land mit den weltweit größten Einkommensunterschieden. Die vor der Plautze baumelnde digicam ist eben so kontraproduktiv wie die lässig über der Schulter hängende Luxustasche. Beherzigt man dies, wird ein Aufenthalt in Namibia zu einem unvergesslichen Erlebnis werden; vor allem, wenn man ‚back to basic‘ unterwegs ist. Und die comfortzone nature hat noch weit mehr zu bieten als abendliche Lagerfeuerromantik.

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Wer mit dem Zelt reist, weiss, worauf er sich einlässt. Der Umstand, dabei mit einer Gruppe unterwegs zu sein, fordert ein Mindestmass an Teamgeist und Mithilfe bei den alltäglichen Dingen des Campingalltags. Die Guides sind auf tatkräftige, helfende Hände angewiesen, sei es beim Aufbau des Camps oder bei der Zubereitung der Mahlzeiten. Die Jungs geben sich alle Mühe, den Gästen die Tour so angenehm wie nur irgend möglich zu machen, aber sie haben nur vier Arme. Täglich muss das Fahrzeug be- und entladen werden – vor allem die schweren Zelte auf dem Dach zu verstauen bringt die Wilddogs manchmal an ihre Grenzen.

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Geschlafen wird in einfachen, stabilen Zelten, die ganz easy und schnell auf- und abzubauen sind. Hier gilt in besonderem Maß der Blick auf das bereits erwähnte krabbelnde Viehzeug: Vorsicht, wohin man greift, wohin man tritt und wohin man sich setzt oder legt! Die Schuhe gehören in’s Zelt und nicht davor, und man sollte sie sicherheitshalber vor dem Anziehen ausschütteln. Gerade Skorpione nutzen nachts gerne die Gelegenheit, sich ein warmes Schlafplätzchen zu suchen. und so sollte man am Morgen auch beim Zusammenlegen der Zeltplane darauf achten, keinen dieser giftigen Gesellen versehentlich mit einzupacken. Darüber hinaus ist ein offenes Zelt eine Einladung für alle Vier- und Vielbeiner und daher ein no-go. Sollte man wirklich den abendlichen Blick auf den Sternenhimmel ohne störende Zeltbahn geniessen wollen, findet sich meist ein Platz auf dem Safari-Truck, wo man vor Übergriffen nächtlicher Räuber sicher ist. Ein Moskitonetz hilft, auch die kleinen Jäger abzuhalten.

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Die Campingplätze sind mit allem Notwendigen und meistens auch mit dem Luxus eines Pools ausgestattet, nur darf man hier keinen europäischen Standard erwarten. Dafür liegen sie landschaftlich überaus reizvoll. Die Naturnähe darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Camps nicht eingezäunt sind. Der Mensch steht zwar nicht auf dem Speisezettel der einheimischen Fauna, trotzdem ist davon abzuraten, nachts unnötige Spaziergänge in die Umgebung zu unternehmen.

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Listen to your Guide! Deinem Führer kannst und solltest du blind vertrauen. Er sieht garantiert mehr als du und teilt sein Wissen gerne mit dir. Wer eine Campingtour im südlichen Afrika unternimmt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man den europäischen Standard hinter sich lässt, im Gegenzug aber mit Eindrücken belohnt wird, die weit über Naturschönheiten, Artenreichtum und kulturellen Begegnungen hinausgehen. Es ist das das besondere Gefühl, das sich einstellt, wenn man eine Reise direkt aus der Quelle schöpft.

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Danke ‚wilddogs‘! Ihr seid Profis! Ihr seid Wildhunde – eben die besten Spürnasen, in deren Hände ich mich jederzeit wieder begeben würde.